Borreliose Selbsthilfegruppe Oranienburg

Borreliose

Wissenswertes über Borrelien

Borrelien gehören zur Ordnung der Spirochäten (= gewundenes langes Haar).

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Diese Bakterien sind spiralförmig und bewegen sich durch eine Längsachsendrehung im Gewebe ihres Wirtes vorwärts. Im Wirt selber verursachen sie dadurch eine Infektionskrankheit – die Borreliose, sowohl beim Menschen als auch bei einigen Tierarten.

Fast 30 Borrelienarten sind bislang bekannt. Sie wurden 1907 nach dem französischen Bakteriologen Amédeé Borrel benannt. Dabei verursachen die Borrelien unterschiedlichste Krankheiten, wie z. B. auch das Rückfallfieber mit dem Erreger Borrelia recurrentis.

1981 entdeckte Willy Burgdorfer das Borrelium burgdorferi sensu stricto, welches 1984 als neuartiges beschrieben bzw. definiert wurde.


Nicht jeder Zeckenstich führt zu einer schlimmen Infektion mit Borrelien. Nur in etwa jeder 25. Stich*1) einer mit Borrelien infizierten Zecke endet in einer sichtbaren und manifesten Borreliose.
Leider gibt es jedoch auch viele Menschen, welche durch eine Borrelieninfektion an einer chronischen schweren Erkrankung leiden.
Ursachen dafür sind die außerordentlichen Fähigkeiten dieser Bakterien, sich zu "tarnen" bzw. zu verstecken. Für das Überleben ihrer Art kann eine Borrelie sich innerhalb kürzester Zeit verändern, bezüglich ihrer Oberflächenantigene oder auch ihrer äußeren Form. Damit gelingt es den Erregern, für das wirtseigene Immunsystem unerkannt zu bleiben. Auch werden sie für herkömmliche Antibiotika unerreichbar. Diese Unerreichbarkeit für Antibiotika gilt jedoch nur, wenn für die intrazellulären Formen Zellwandsynthesehemmer verwendet werden, die nicht in die Zellen eindringen können.

*1)Quelle: Hopf-Seidel, Petra:
Krank nach Zeckenstich. Borreliose erkennen und wirksam behandeln.
Droemer Knaur Verlag  2008 , ISBN 978-3-426-87392-2